Das Statische Faszientraining ist der erste Schritt des von Franz Grünbeck entwickelten „Faszinetik®“ Programms, das auf das allumfassende und durchdringende Fasziennetz im Körper wirkt und Pferde systematisch zu Rumpfstabilität, Balance, Körperbewusstsein und mentaler Ausgeglichenheit führt.

Das Faszientraining ist ein Therapieprogramm für Pferde, das unter anderem Hilfe bietet bei Problemen wie diversen Sattelthemen, Muskel- und Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen, Schreckhaftigkeit und vielem mehr.

Faszientraining:

  • löst Muskelverspannungen und Faszien-Verklebungen nachhaltig auf,
  • löst die antagonistische Hemmung auf und verbessert die Funktion der Muskelketten,
  • verbessert unmittelbar die Atmung,
  • löst Unterkiefer und Zungenbein, als Voraussetzung für ein verbessertes Gleichgewicht und der Aktivität der Hinterhand,
  • stellt die physiologische Beweglichkeit der Wirbelsäule, des Rippenkastens und der Lende  her.

 

Mit Faszientraining können Pferde entspannen, werden ausgeglichen und mental belastbar.

Statisches Faszientraining

Wann ist Statisches Faszientraining sinnvoll?

Bewegungsbilder aus der Vergangenheit, werden in der Muskulatur, genauer gesagt, in dem umhüllenden und durchdringenden Fasziennetz gespeichert. So entstehen ganz persönliche Gangbilder und Bewegungsabläufe, die häufig mit kompensatorischen Bewegungsmustern und Spannungsschmerzen einhergehen.

Immer dann, wenn die Muskulatur von Pferden schmerzhaft ist (kitzelig beim Bürsten, Sattelzwang, Schwierigkeiten beim Hufegeben, häufiges Stolpern, usw.), ist Statisches Faszientraining sinnvoll.

Wir sind überzeugt, dass Faszien der Schlüssel im Lösen von schmerz- bzw. verspannungsrelevanten Themen sind. Da auch die Lymphflüssigkeit zwischen den Faszien abgeleitet wird, kann es bei Verspannungen zu einem Stau der Lymphe und durch die Fibringerinnung zu sehr schmerzhaften Faszienverklebungen kommen. Durch herkömmliche Bewegungsarten können kollagene Verdickungen oder Faszienverklebungen aber nicht aufgelöst werden. Durch einen manuellen, subtilen Druck gelingt es jedoch Myofaszien zu lösen und zu mobilisieren. 

Auch wenn Ihr Pferd anfangs abweisend reagiert (das Lösen von Faszienverklebungen ist oft sehr schmerzhaft) wird es zunehmend die Behandlung akzeptieren und genießen.

Wie läuft Statisches Faszientraining ab?

Im Statischen Faszientraining werden die Faszien des Pferdes mithilfe des HBF Faszienrades sowie manueller Techniken gezielt gelöst und mobilisiert.

Eine der wichtigsten Entdeckungen von Grünbeck ist das Lösen und Aktivieren verspannter und schmerzhafter Strukturen über den Gegenspieler (Antagonisten) beim Pferd. Dies unterscheidet uns zu allen anderen Therapien und macht das Faszientraining nach Grünbeck so wirkungsvoll.

Eine weitere wichtige Technik ist das Verharren auf Schmerzpunkten bzw. auf Punkten die anderorts (an Antagonisten bzw. Synergisten) Muskelreaktionen hervorrufen.

Nach erfolgter Reaktion wird dem Pferd die notwendige Speicherzeit eingeräumt, denn nur wenn man die gewünschten Reaktionen beim Pferd unmittelbar verarbeiten lässt, entsteht ein nachhaltiger Lerneffekt. Wichtig hierbei ist, dass nicht nur das Gehirn, sondern auch die Faszien und die Muskulatur lernfähig sind. Daher genügen bereits wenige Wiederholungen für die Abrufbarkeit neuer Muster.

WICHTIG:

In der Erstanwendung kann es schmerzbedingt zu deutlichen Reaktionen von Pferden kommen. Wir lösen den Schmerz nicht aus, wir machen lediglich einen Schmerzzustand sichtbar. Mit dem statischen Faszientraining sind wir in der Lage das Schmerzempfinden in eine verbesserte Körperwahrnehmung umzuwandeln.

Die Erklärung liegt in der Funktionsweise der Interstitialrezeptoren. Während sogenannte Typ 1 + 2 Rezeptoren (Golgi, Pacini, Rufini) vermutlich nur eine Aufgabe erfüllen können, sind die Interstitialrezeptoren wahre Multitalente. Sie sind in der Lage entweder Schmerz (Nozizeption) oder Körperbewusstsein (Propriozeption) zu melden. Mit leicht zu erlernenden Techniken trainieren wir die Pferde aus dem Schmerzempfinden hin zu einer veränderten Körperwahrnehmung. Auf derselben Gesetzmäßigkeit basiert die LNB Schmerztherapie beim Menschen.

Welche Entwicklungen sind durch Statisches Faszientraining zu erwarten?

Sie werden innerhalb der ersten zwei bis vier Wochen sehr starke Veränderungen auf der physischen Ebene erleben:

  • Spannungsschmerzen und chronische Muskelschmerzen verschwinden oder werden deutlich gemildert,
  • der Muskeltonus wird deutlich besser, die Körperhaltung und die Tragefähigkeit verbessern sich,
  • Bewegungseinschränkungen lösen sich nachhaltig auf und Bewegungsabläufe werden locker und harmonisch,
  • die Sensorik und das Gleichgewicht verbessern sich,
  • Pferde atmen tiefer und entspannter, dadurch wird die Lungenfunktion verbessert und sämtliche Organe erreicht,
  • das Fell fängt an zu glänzen, als Zeichen eines verbesserten Lymphflusses.

 

Hand in Hand mit der Entwicklung auf der physischen Ebene wachsen die Pferde mental:

  • Die Pferde wirken ruhig und ausgeglichen,
  • Angstreaktionen verschwinden oder fallen deutlich schwächer aus,
  • die Pferde werden mental belastbar,
  • die Lernfähigkeit wird verbessert,
  • die Wahrnehmung wird verändert.

 

Diese Entwicklungen scheinen übertrieben dargestellt, die geschulten HORSE bodyforming Instruktoren und die konsequenten Anwender erleben sie am laufenden Band und daher sind sie für uns normal. Letztlich sind alle Veränderungen durch ein tiefes Wissen über Aufgaben und Funktion der Faszien erklärbar.

Wer kann Statisches Faszientraining praktizieren?

Faszinetik® ist für die Anwendung durch den Therapeuten und den engagierten, mündigen Pferdebesitzer konzipiert. Ohne Anwendung komplizierter Grifftechniken können Sie grandiose Erfolge erzielen. Das Statische Faszientraining kann mit anderen Techniken kombiniert werden. Die regelmäßige Anwendung ist ein Schlüssel für den Erfolg. 

Zum Wohle Ihrer Pferde raten wir zu einer sorgfältige Einschulung und Begleitung durch einen HORSE bodyforming Instruktor. Die Instruktoren sind umfassend geschult und verfügen über das notwendige Hintergrundwissen. Gerne stehe ich Ihnen hierfür zur Verfügung.

Wie kann die positive Entwicklung gefestigt werden?

Um die positiven Entwicklungen zu festigen, ist es wichtig auch unsere gewohnten Abläufe zu verändern, andernfalls ist der Rückfall vorprogrammiert. So wie mancherorts der Therapeut regelmäßig kommen muss, um Schlimmeres zu verhindern, ist es auch mit „Faszinetiks“.

Faszien sind permanent am Wachsen und Entwickeln. Wer eine Gliedmaße für einige Wochen in Gips ruhiggestellt hatte, hat dies am eigenen Leib erlebt. Kraft und Beweglichkeit muss nach der Abnahme erst wieder erarbeitet werden. 

Die Entwicklung der Faszien wird durch die tatsächlich erfolgte Bewegung gesteuert. Leidet ein Pferd an Trageschwäche, oder läuft es in kompensatorischen Bewegungsmustern, reagieren die Faszien entsprechend. Um einen langfristigen Erfolg zu erzielen ist es notwendig, die tatsächlichen Bewegungsmuster unmittelbar und dauerhalft zu verbessern und gleichzeitig die Entwicklung der myofaszialen Muskelketten (Muskel + Faszienketten) zu optimieren.

Dies ist mit HORSE Bodyforming optimal garantiert. Lesen Sie mehr dazu unter "HORSE Bodyforming".